Karita / Uganda: Ein Gesundheitsprojekt in Zusammenarbeit mit fh Schweiz

 

1. Geographische Lage und allgemeine Situation

 

Das Projekt soll im Osten Ugandas, in der Region Karamoja – im Süden des Bezirkes Amudat – im Unterbezirk «Karita» umgesetzt werden.

Angaben zur allgemeinen Situation

Der Distrikt Amudat liegt in der isolierten halbtrockenen Unterregion Karamoja in Uganda, die immer wieder von Dürren und Überschwemmungen heimgesucht wird. Die «Pokot» – über 250’000 Menschen, die im Distrikt Amudat leben – sind ein marginalisiertes Volk, das hauptsächlich in der Viehzucht tätig ist – eine Lebensgrundlage, die aufgrund ihrer engen Verbindung zur Natur sehr empfindlich auf Klimaschwankungen und den Klimawandel reagiert.

Die Gesundheitssituation

10% der Bevölkerung leidet unter schwerer Unterernährung. Es ist eine sehr hohe Anämie bei Frauen und Kindern zu beobachten. Im Bezirk Amudat leiden 74% der unter 5-jährigen Kinder darunter aufgrund mangelnder Eisenversorgung durch die unangepasste Ernährung. Anämie kann zudem auch infolge von Malariaerkrankungen entstehen. Die häufigsten Erkrankungen in diesem Gebiet sind Malaria und Durchfallerkrankungen. Diese schwächen die Abwehrkräfte, so dass vor allem die Kinder anfälliger werden, auch für andere Infektionen. Der Zugang zu leistungsfähigen sanitären Einrichtungen und hygienischen Toiletten ist in der gesamten Region Karamoja nicht gewährleistet. Im Distrikt Amudat liegt die Gesundheitsversorgung besonders im Argen. Hier liegt der Anteil der offenen Busch-/Luftdefäkation bei 84 %.

Die Gesundheitsversorgung

Es gibt ein Spital in Amudat. In Karita gibt es ein «Health Center». Es gilt, dieses besser auszurüsten, seine Leistungsfähigkeit und seinen Wirkungsgrad zu erhöhen. Die Mehrheit der Bevölkerung muss mehr als 22 km bewältigen, um dieses Gesundheitszentrum zu erreichen. Das Gesundheitszentrum ist zuständig für die Gesundheitsversorgung von insgesamt 10 Gemeinden: Taparak, Abongai, Murongor, Chemoning, Arol, Lomeuta, Losidok, Karita, Senior quarters und Naparokocha. Diese umfassen insgesamt 105 Dörfer. Infrastruktur ist kaum vorhanden. Das Gesundheitszentrum verfügt über keinen funktionsfähigen Operationssaal, kein Laborgebäude und keine Laborausrüstung, keine funktionsfähige Plazenta-Grube, und es gibt keinen Zaun, um den Zutritt von Wildtieren zu verhindern.
Die Einrichtung verfügt über weniger Gesundheitspersonal (nur 10 Personen) im Vergleich zum Standard von 25 Personen, was die Leistungserbringung qualitativ und quantitativ mindert.

 

2. Die Projektziele und geplante Massnahmen

Das Projekt hat die Verbesserung des Gesundheits- und Ernährungszustands der Bevölkerung von Karita zum Ziel. Dieses Ziel soll durch die Stärkung des bereits jetzt bestehenden Gesundheitssystems erreicht werden. Diese Stärkung besteht in der Unterstützung einer besseren gesundheitlichen Versorgung der Gemeinden im Unterbezirk Karita des Distrikts Amudat mit qualitativ hochwertigeren Gesundheits- und Ernährungsdiensten. Im Einzelnen sind dazu folgende Massnahmen im Gesundheitszentrum Karita notwendig:

  • Verbesserung der hygienischen Verhältnisse
  • Bau einer Grubenlatrine, Ausstattung eines Laborblocks und des Operationssaals mit zeitgemässen medizinischen Geräten
  • Ausbildung von zusätzlichem medizinischen Personal
  • Bau eines Zauns mit tatkräftiger Mitwirkung der Gemeinden
  • Gründung eines «Health Unit Management Commitee»
  • weitere «Village Health Teams» und die Ausbildung von 10 benötigten «Health Workers».

3. Projekt-Budget / Kostenschätzungen beim Projektstart

Rund 15’000 Einwohnerinnen und Einwohner des Bezirkes Karita werden direkt von diesem Projekt profitieren, dazu rund 28’000 Einwohner der umliegenden Bezirke, welche an dieses Gesundheitszentrum überwiesen werden.

 

4. Detaillierte Informationen zum Projekt

Der Operationssaal soll mit Geräten ausgestattet werden, um ihn funktionsfähig zu machen, sodass Mütter, die einen medizinischen Notstand erleiden, in dieser Einrichtung medizinisch versorgt werden können. Bei den pränatalen und postnatalen Diensten ist der Bau des Labors Teil der Bereitstellung von Diagnosediensten in der Schwangerschaftsvorsorge und der postnatalen Betreuung, wo Mütter und Kinder auf Krankheiten wie Anämie, Malaria, Typhus und andere Infektionen untersucht werden.

Bau eines Laborgebäudes

Der Bau und die Ausstattung des Labors trägt dazu bei, dass Mütter mit verschiedenen Krankheiten wie Anämie, Malaria und Geschlechtskrankheiten, die die höchste Morbidität und Mortalität verursachen, frühzeitig und qualitativ hochwertig diagnostiziert werden können.

Health Unit Management Committee (HUMC

Das «HUMC» besteht aus neun Mitgliedern, darunter der Leiter der Gesundheitsstation, einem Vertreter des Personals, einem Vertreter des Pflegepersonals, dem Ortsvorsteher, dem Schulleiter der benachbarten Schule und vier Mitgliedern aus der Gemeinde, in der die Station betrieben wird. Sie werden vom Bezirksrat ausgewählt und überprüft. Ihre Amtszeit beträgt drei Jahre. Sie sind wie ein Krankenhausvorstand für die Überwachung der allgemeinen Funktionsweise des Gesundheitszentrums zuständig und stellen auch die Verbindung zwischen der Gemeinde und dem Gesundheitszentrum her. Wenn es in der Gemeinde Probleme gibt, machen sie das Gesundheitszentrum darauf aufmerksam und helfen auch bei der Mobilisierung von Ressourcen für das Gesundheitszentrum.

“Village Health Teams”

Sie sind im Grunde die erste Reihe von Gesundheitshelfern, die von der Gemeinde ausgewählt werden, und sie helfen bei der Gesundheitserziehung, nachdem sie von den Gesundheitshelfern der Einheit, der sie angehören, geschult wurden. Später geben sie das Wissen an den Rest der Gemeinde weiter, aus der sie kommen; sie haben auch die Aufgabe, Kinder unter 5 Jahren auf Malaria, Durchfall und Lungenentzündung zu testen und zu behandeln. Zudem helfen sie auch bei der Mobilisierung während Einsätzen und nationalen Gesundheitskampagnen wie der Massenimpfung gegen Polio, der COVID- Impfung, der Verabreichung von Massenmedikamenten und auch bei der Überweisung von schwangeren Frauen.

“Training Health Workers”

Es gibt ein Programm des Gesundheitsministeriums zur kontinuierlichen Qualitätsverbesserung (CQI), mit dem die Qualität der Patientenversorgung verbessert werden soll. Aufgrund der Fluktuation des Personals in Amudat und der damit verbundenen Neueinstellungen sind die meisten der dort tätigen Mitarbeiter nicht medizinisch geschult. Diese Schulung wird also dazu beitragen, diese Lücke zu schließen.

Anämie, Malaria und Durchfallerkrankungen

Die VHTs werden in MIYCAN-Ernährungspraktiken (Maternal Infant Young Child and Adolescent Nutrition) gemäß den staatlichen Richtlinien geschult. Sie werden die Mütter in einer ausgewogenen Ernährung schulen und auch Gemüsegärten mit hoher Gemüsedichte anlegen, um Mikronährstoffmangel vorzubeugen. Es wurden massenhaft mit Langzeitinsektiziden behandelte Moskitonetze verteilt, aber die Einrichtung verzeichnet weiterhin eine hohe Zahl von Malariafällen, die auf die unsachgemäße Verwendung der Moskitonetze zurückzuführen sind. Wir beabsichtigen, die VHTs einzusetzen, um die Gemeinden in der ordnungsgemäßen Verwendung von Moskitonetzen zu schulen und auch Hausbesuche durchzuführen. Wir beabsichtigen, die VHTs einzusetzen, um die Haushaltsmitglieder in grundlegenden Hygienetechniken zu schulen.

 

5. Bilder der heutigen Situation