Das Ausbau-Projekt: Gemeinschaftszentrum und Thangka-Schule

 

Hintergrund

Das Projekt «Gemeinschaftszentrum und Tangka-Schule» ist eine Erweiterung der Aktivitäten «Kinderheime Sikkim». Die beiden Heime sind einem buddhistischen Kloster angegliedert und befinden sich in der indischen Provinz Sikkim am Fuße des Himalaya. Die beiden Kinderheime beherbergen insgesamt 70 Kinder die überwiegend aus den untersten sozialen Schichten stammen, davon die Hälfte Mädchen.
Kern unseres Projektes ist es, diesen Kindern eine faire Chance auf eine selbstbestimmte Zukunft zu geben. In der Klosterschule werden ethische Werte und Bildung vermittelt. Bei unseren Besuchen staunen wir immer wieder über das harmonische Zusammenleben der Kinder aller Altersklassen und das Engagement, mit dem sie ihre Schulausbildung vorantreiben. Problematisch sind vor allem zwei Punkte. Erstens ist der Übergang der Jugendlichen von der Klosterschule in eine formale Berufsausbildung noch nicht befriedigend gelöst. Zweitens erfolgt die Finanzierung der Kinderheime seit ihrer Gründung von 11 Jahren weitestgehend durch Spenden, die Heidy Müller in ihrem privaten Umfeld sammelt. Durch ihre Krebserkrankung wurde uns das erhebliche «Klumpenrisiko» für den Fortbestand der Kinderheime vor Augen geführt.

Die Kinderheime befinden sich am Südrand des Himalaya.

 

Durch den Bau und Betrieb eines Gemeinschaftszentrums und einer Thangka-Schule sollen drei Ziele erreicht werden:

  • Sicherstellung einer kontinuierlichen Einkommensquelle für die Kinderheime. Im Gemeinschaftszentrum und der Thangka-Schule und sollen neben Ausbildung und gesellschaftlichen Aktivitäten auch – und vor allem – auf den Tourismus ausgerichtete Kleinunternehmungen angesiedelt werden. Geplant ist zunächst auch die Vermietung von Räumlichkeiten an externe Mieter und später der Betrieb mit eigenem Personal. Die hieraus resultierenden Gewinne fliessen den Kinderheimen zu.
  • Berufsausbildung der Jugendlichen aus den Kinderheimen, die intellektuell weniger begabt sind und die Schule nach der 10. Klasse verlassen. Ein Teil dieser Kinder kann in den verschiedenen Betrieben des Gemeinschaftszentrums und der Thangka-Schule ausgebildet werden und dort möglicherweise anschliessend einen Arbeitsplatz finden (Coiffeur, Hotel, Restaurant, Shops, Thangkaproduktion & Verkauf…).
  • Das Gemeinschaftszentrum soll als Keimzelle für die erweiterte Community „Kinderheime Yangang“ dienen. Diese besteht im Kern aus den aktuell im Heim untergebrachten Kindern und deren Betreuern. Sie umfasst aber auch die in der Ausbildung befindlichen Jugendlichen und die jungen Erwachsenen, die aus dem Heim hervorgegangen sind, sowie deren spätere Familien. Integriert ist auch das mit den Kinderheimen verbundene Umfeld der regionalen buddhistischen Bön-Gemeinschaft.

Bauprojekt

Das Projekt besteht im Bau eines Gemeinschaftszentrums und einer Thangka-Schule. Die beiden Gebäude sind als 4, bzw. 3 stöckige Gebäude geplant, welche auf dem Gelände der Kinderheime errichtet werden sollen, und zwar am Hang unterhalb vom Mädchenkinderheim.

Das Gelände ist bereits durch eine öffentliche Strasse erschlossen. Um die Erdbebensicherheit zu gewährleisten, wird der Bau in Stahlbeton-Skeletbauweise mit ausgemauerten Wänden erstellt. Wegen der Lage an einem steilen Hang werden erhebliche Erdarbeiten für die Verankerung des Fundaments erforderlich sein.

Kosten und Finanzierung

Die Kosten für den Bau liegen, vergleichbar mit dem 2018 fertiggestellten Mädchenkinderheim, bei CHF 315’000. Eine detaillierte Aufstellung der Kosten liegt vor.
Die wesentlichen Positionen sind:
– Erdbewegungen Tiefbau
– Baumaterial, Transporte
– Hochbau
– rudimentärer Innenausbau
– Administration (Planung, Bewilligungen…).

Von der Othmar Bamert Stiftung und der Dubach Stiftung liegen bereits Finanzierungszusagen von CHF 210’000 bzw. CHF 45’000 vor. Die Othmar Bamert Stiftung hat bereits das 2018 abgeschlossene Bauprojekt «Mädchenkinderheim Yangang» unterstützt. Die Beiträge der Othmar Bamert Stiftung und der Dubach-Stiftung werden in drei Tranchen ausbezahlt, die erste Ende 2024, die zweite 2025 und die dritte 2026.
Eine weitere Unterstützung von CHF 60’000 wurde vom «Dorfprojekt Horn» zugesagt. Hier ist eine Staffelung über zwei Jahre (2025 und 2026) vorgesehen.

Projektleitung

Eigentümer und Träger des Gemeinschaftszentrums ist, wie auch bei den anderen Gebäuden (das Kloster selbst, Mädchenkinderheim), die lokale Stiftung «Kloster Yungdrung». Die drei Stiftungsräte sind prominente Persönlichkeiten der Standortgemeinde Yangang und wichtige Säulen der lokalen buddhistischen Bön-Gemeinde.

Die Projektleitung des Bauvorhabens liegt beim Abt des Klosters, Rinpoche. Beim Bau des Mädchenkinderheims zeigte sich, dass Rinpoche, obwohl geistlicher Würdenträger und spirituelles Oberhaupt des Klosters und der Kinderheime, durchaus weltzugewandt ist: Das Mädchenkinderheim wurde im zuvor festgelegten Zeit- und Kostenrahmen gebaut. Dies wäre sogar in der Schweiz eine Seltenheit und ist umso erstaunlicher, als die Rahmenbedingungen in Indien wesentlich schwieriger sind.

Die Verbindung zu den Schweizer Sponsoren, also der Othmar Bamert Stiftung und dem Dorfprojekt Horn, wird über Heidy Müller und Rainer Bunge hergestellt. Über den Stand der Bauarbeiten werden wir jeweils zum Jahresende in einem ausführlichen Statusbericht zuhanden der Sponsoren berichten. Durch jährliche Besuche werden wir den Baufortschrit vor Ort überprüfen und die Gespräche mit dem Rinpoche und dem Stiftungsrat der Stiftung «Kloster Yungdrung» führen